Publikationen zu „Denken in der Krise – für ein neues Erkenntnisparadigma und einen grundlegenden Bildungswandel“

Nachdem ich im Rahmen der Ringvorlesung „Zur politischen Ökonomie der Corona-Krise“ erstmals ein neues Erkenntnisparadigma für die Ökonomie vorgestellt hat, sind nun mehrere Publikationen zu diesem Thema erschienen, die unter den untenstehenden Links frei zugänglich sind.In den Beiträgen wird aufgezeigt, wie der Gemeinsinn vom bloßen Lückenbüßer in Krisenzeiten zum dynamischen Fundament unserer Wirtschaft und Gesellschaft avancieren kann. Das neu entwickelte und visualisierte Erkenntnisparadigma ermöglicht eine neue Form wirklicher Tiefenpluralität: Darin wird im Sinne einer “Geologie des Erkennens” die ökonomische Zweckrationalität als verkrustetes Oberflächenphänomen begriffen. In den Tiefenebenen jedoch spielen sich die flüssigen Prozesse gesellschaftlicher Dynamiken ab. Der Gemeinsinn vermag es, aus diesem gesellschaftlichen Magma der noch unerkannten Möglichkeiten sinnstiftende Bilder und Praktiken zu schöpfen, aus denen erneuerte Oberflächenstrukturen entstehen können. Als Quelle aller Erkenntnis wird dabei eine radikal-imaginäre Freiheit sichtbar, die der Gemeinsinn für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen versteht. Wird er hingegen negiert und bekämpft, kann sich die schöpferische Dynamik der Welt nur in Gestalt eruptiver Krisen ihren Weg an die gesellschaftliche Oberfläche bahnen. In der gegenwärtigen COVID-19-Pandemie stehen den Menschen noch beide Möglichkeiten offen.Die akademischen Publikationen findet Ihr in unserer Working Paper Series auf Deutsch und Englisch.
Eine Zusammenfassung ist im Magazin Agora42 erschienen.
Das Thema aufgearbeitet in einem „philosophischen Comic“ findet Ihr hier
Den Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung findet Ihr hier.
Ein aktuelles Interview mit mir in der Wochenzeitung “Der Freitag” findet Ihr hier.

Geologie des Erkennens

Wie wir Ökonomie in Krisenzeiten neu gestalten können: Ein neues Erkenntnisparadigma / A New Paradigm of Knowledge: How the Economy can be Re-Shaped in Times of Crisis

Im Kontext der von der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung organisierten digitalen Ringvorlesung zur „Politischen Ökonomie der Corona-Krise“ hielt Silja Graupe einen Vortrag zu „Gemeinsinn ist kein Lückenbüßer – Wie wir Ökonomie in Krisenzeiten neu gestalten können“ in der sie erstmalig ein neues Erkenntnisparadigma darlegt, das verkrustete ökonomische Denk- und Handlungsweisen aufbricht und eine neue Form wirklicher Tiefenpluralität möglich macht. Als Quelle aller Erkenntnis wird dabei eine radikal-imaginäre Freiheit sichtbar, die der Gemeinsinn für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen versteht.

Weiteres zum neuen Erkenntnisparadigma der Ökonomie von Silja Graupe könnt Ihr hier als Working Paper lesen:
„Der Gemeinsinn als dynamisches Fundament von Wirtschaft und Gesellschaft“

English

In the context of the digital lecture series on „The Political Economy of the Corona Crisis“ organized by the Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung, Silja Graupe gave a lecture on „Public spirit is not a stopgap – how we can reshape the economy in times of crisis“ in which she presented for the first time a new paradigm of knowledge that breaks up encrusted economic ways of thinking and acting and makes possible a new form of genuine in-depth plurality. What becomes visible as the source of all knowledge is a radical-imaginary freedom with which public spirit, or even more broadly an active sensus communis is able to make life for the present and future worth living. The new paradigm is introduced in the video below, and is available in English in the Working Paper “Change is Always a Last Resort a Change in Habits of Thought” – For a New Biodiversity of Cognition in the Face of Today’s Crises available here.

Die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung leistet akademische Beiträge zu einer lebensdienlichen Wirtschaft in Gesellschaft und Natur.  Programm: www.cusanus-hochschule.de/aktuelles/aktuelles-in-der-corona-krise/ringvorlesung/

Erfahren Sie hier mehr: https://www.cusanus-hochschule.de/ 

Der Blinde Fleck der Ökonomie – Ein Vortrag im Zeichen der Corona Krise

Die katholische Erwachsenenbildung im Bistum Trier – KEB – veranstaltete am 2. April 2020 eine Online-Veranstaltung mit Silja Graupe zum Thema „Der Blinde Fleck der Ökonomie“.

Die Ankündigung lautete:

Jahr für Jahr drängen sich nahezu 20% aller deutschen Studierenden in Vorlesungen der Volkswirtschaftslehre – und lernen dort weder Verantwortung noch einen Umgang mit den Krisen der Gegenwart. Denn die ökonomische Lehre ist in den letzten Jahrzehnten weltweit standardisiert worden, global wird nach der gleichen ökonomischen Methode gelehrt.

Silja Graupe vergleicht diese Standardisierung mit Piloten, die nur auf ihr Navigationssystem starren, unfähig, den realen Berg zu erkennen, bevor ihr Flugzeug daran zerschellt.

Sie zeigt einen anderen Weg auf und skizziert, wie die Hochschule des 21. Jahrhunderts Studierende befähigen kann, die drängenden Probleme der Zeit kritisch zu reflektieren und ihre moralische Entscheidungsfähigkeit sowie den Mut zum besonnenen Handeln zu stärken, eine grundlegende Voraussetzung vor dem Hintergrund der aktuellen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Damit Wirtschaft endlich Sinn macht. Für alle.

English information here

Alternativen der ökonomischen Bildung

Kritik ist gut und wichtig. Ebenso gut und wichtig ist auch, Alternativen aufzuzeigen, die realistisch und lebbar sind sowie Hoffnungen machen. Ich möchte Euch einige nennen:

Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung und ihr Institut für Ökonomie, Bernkastel-Kues

Am Institut für Ökonomie der Cusanus Hochschule arbeiten wir kritisch, geschichtsbewusst, plural und realitätsbezogen. Wir treten für eine Erneuerung der Ökonomie im Sinne einer reflektierten und verantwortlichen Wissenschaft ein.
In der Lehre bieten wir Bachelor- und Masterstudiengänge in Ökonomie an, die deutschlandweit führend in Sachen neue ökonomische Bildung sind.

Wenn Ihr Euch über unsere Lehrveranstaltungen für Externe informieren möchtet, folgt diesem Link.
Generelle Informationen über Anliegen und Aktivitäten der Cusanus Hochschule, die ich mit ins Leben gerufen habe, könnt Ihr abrufen. Ein persönliches Interview von mir über die Gründung der Cusanus Hochschule könnt Ihr hier herunterladen. Für ein Portrait der Cusanus Hochschule in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Titel „Eine Hochschule für Querköpfe“ klickt  hier.

Bitte unterstützt meine Arbeit an der Cusanus Hochschule! Wir sind eine gemeinnützige Hochschule in freier Trägerschaft und finanzieren uns über freie Spenden und Beiträge unserer Studierenden! Informationen findet Ihr sowohl hier und mit diesem Link. Ich danke Euch!

Die Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW)

Die GSÖBW ist eine neue Fachgesellschaft, die sich insbesondere für die Reform der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung und die Erneuerung der ökonomischen Bildung einsetzt und dazu Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen vernetzt. Ich gehöre zum Vorstand der GSÖBW, die sich sowohl im Rahmen der schulischen als auch universitären Bildung engagiert.
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Netzwerk Plurale Ökonomik e.V.

Diese studentische Initiative ist eine führende Kraft im Ringen um eine plurale und reflektierte Bildung in ökonomischen Studiengängen an Hochschulen und Universitäten. Die Studierenden organisieren eigene Lehrveranstaltungen, Ringvorlesungen, Lehrplattformen und vieles mehr, und ihr Engagement ist, so bin ich überzeugt, unendlich wertvoll. Ich unterstütze das Netzwerk u.a. im Rahmen meiner Vortragstätigkeit.
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